stellungnahmeNach den Eindrücken in Gladbach halten wir es für angebracht, uns als Teil der aktiven Fanszene 1. FC Köln zu den Vorkommnissen zu äußern. Seitdem wir das neue Präsidium in Köln haben, hat sich vor allem auch innerhalb der Fanszene vieles zum Guten hin verändert. So hat sich mit Werner Spinner eine lange nicht gekannte Dialogkultur entwickelt, die in den großen deutschen Vereinen so immer seltener zu finden ist. Im Zuge dessen wurden von der aktiven Fanszene und auch umgekehrt Zusagen gemacht und Kompromisse geschlossen, die wir insgesamt als sehr positiv bewerten.

Leider wurden diese Zusagen durch das rücksichtlose Verhalten einiger FC-Fans nun völlig torpediert. Die AJJ distanziert sich an dieser Stelle ganz deutlich vom Platzsturm, sowie dem Einsatz von Böllern und Leuchtspuren. Wer sich so verhält schadet tatsächlich dem FC und dem Ruf unserer Fanszene.

Auch wenn wir Verständnis für die Situation des Vereins haben, welcher nach den Vorfällen massiv unter Druck steht, kann der eingeschlagene Weg der Kollektivbestrafung nicht der richtige sein. Der Ausschluss einer anscheinend maßgeblich beteiligten Fangruppierung ist eine Sache, aber das öffentliche Anprangern, die massive Verletzung der Persönlichkeitsrechte unbeteiligter FC-Fans und Stadionverbote auf Verdacht, gehen in dieser Form zu weit. Wir hoffen sehr, dass der FC entsprechende Einsprüche betroffener Personen prüft und gegebenenfalls zurückzieht.

Dennoch sollte der Fokus der aktiven Fanszene nun unserer Meinung nach auf der selbstkritischen Aufarbeitung liegen. Derartige Vorfälle müssen zukünftig von der Fanszene selbst vermieden werden, indem gemäßigte Kräfte wieder die Oberhand gewinnen und eine Selbstregulierung stattfindet. Dieser Weg ist sicherlich der schwierigste von allen und kann nur durch ehrliche Mithilfe der größten Gruppen realisiert werden. Gerade diese Gruppen sollten sich jetzt nicht in eine Opferrolle zurückziehen, sondern proaktiv und konstruktiv voran gehen. Auch wenn dies durch die Sanktionen des Vereins erschwert wurde, sollte man sich hier nicht in Ausreden flüchten, sondern mehr Verantwortung für das Handeln eigener Mitglieder übernehmen.

Wir halten dementsprechend einen Boykott für den falschen Weg. Deshalb werden wir die Mannschaft auch in den kommenden Spielen bestmöglich unterstützen und eine Aufarbeitung intern vorantreiben.

Achte Jeisel Jottes, 22.02.15 

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