Am Samstag kam es beim Auswärtsspiel in Karlsruhe zu erheblichen Zwischenfällen mit der örtlichen Polizei, sowie mit aus unerfindlichen Gründen anwesenden BFE-Beamten. Nachdem die Medien zunächst wie immer reflexartig von „Fan-Krawallen“ berichtet hatten, merkte selbst der Boulevard nach einigen Tagen, dass es in Karlsruhe etwas anders gelaufen war.
Mittlerweile sind auch Stellungnahmen verschiedener Fanclubs und des Fan-Projekts zu den Vorfällen veröffentlicht worden. Von Beleidigungen bis hin zu körperlichen Übergriffen bot die Staatsmacht das gesamte Programm und war damit maßgeblich für die spätere Eskalation der Lage verantwortlich. Ein gesamter Bus mit FC-Fans wurde wegen kleinerer Verfehlungen einzelner vom Bahnhof direkt zur Wache gefahren. Dort erfolgten völlig willkürliche Ingewahrsamnahmen, Identitätsfeststellungen sowie eine Unterteilung der Fans in „gut“ und „böse“ aufgrund der äußerlichen Erscheinung.
Als Reaktion auf diese absurden Maßnahmen verließen die aktiven Fanclubs solidarisch den Gästeblock bzw. betraten diesen erst gar nicht. Vor dem Block wurde das Stadion jedoch von den Einsatzkräften in beide Richtungen versperrt. Während etlichen Fans der Zugang verwehrt wurde, durften andere das Stadion nicht verlassen. Dass in einer solchen Situation die Emotionen hochkochen können, versteht sich von selbst.
Während die Polizei die eigene „Einsatztaktik“ mit den erst dadurch hervorgerufenen Reaktionen der FC-Fans zu rechtfertigen versucht, hat mittlerweile sogar der 1. FC Köln angekündigt, die Angelegenheit prüfen zu wollen. Ein intensives Hinterfragen der polizeilichen Maßnahmen ist mehr als angebracht. Es bleibt zu hoffen, dass die Ermittlungen in diese Richtung nicht wie so oft im Sande verlaufen.
AJJ in 2013